Kohlenmonoxid: Ein tödliches Gas
In der Heiz-Hochsaison im Winter wächst die Gefahr einer erhöhten Kohlenmonoxid-Konzentration in Wohnungen und Häusern. „In diesem Jahr haben wir 34 schwere Kohlenmonoxid-Vergiftungen behandelt“, sagt Christian Möllenbeck, Druckkammerarzt im Bergmannsheil Buer. Kohlenmonoxid (CO) ist ein tödliches Gas, das unsichtbar, farb- und geruchslos ist. „Es blockiert die lebenswichtige Sauerstoffversorgung von Organen, insbesondere des Gehirns und des zentralen Nervensystems. Durch die CO-Konzentration entsteht ein schleichender oder auch akuter Sauerstoffmangel. Nach einer Blutgasanalyse im Krankenhaus ist – je nach Schwere der Vergiftung – die Therapie in der Druckkammer die beste Option.
Entgiftung durch reinen Sauerstoff
Vor zwei Jahren gingen am Bergmannsheil Buer zwei Druckkammern in Betrieb. Hier wird an allen Tagen des Jahres eine 24-stündige Bereitschaft vorgehalten. „Bei einer schweren Gasvergiftung ist die rasche Entgiftung durch reinen Sauerstoff in der Druckkammer notwendig. Ansonsten sind Spätfolgen am Herz und Nervensystem wie Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen, Psychosen, Bewegungsstörungen, Herzinsuffizienz und Herzrhythmusstörungen denkbar“, sagt Möllenbeck.
Warngeräte helfen
Die Ursachen einer erhöhten Kohlenmonoxid-Konzentration sind technische Defekte, aber auch verstopfte oder undichte Abluftrohre bei Heizungsanlagen, Gasthermen, Öfen und Kaminen. Die Symptome der Vergiftung können Sehstörungen, Schwindel, starke Kopfschmerzen, Verwirrtheit, Schüttelfrost, Übelkeit, Erbrechen sowie Schläfrigkeit bis zur Bewusstlosigkeit sein. Druckkammerarzt Möllenbeck rät zu Kohlenmonoxid-Warngeräte. „Die Melder retten im Ernstfall das Leben.“