Diagnostik im Schlaflabor bei schwerer Schlafapnoe
Ein erholsamer Schlaf ist für viele Menschen ein Traum: Gut 30 Prozent der Bundesdeutschen leiden nach Aussage der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin unter nächtlichen Atemaussetzern, die auch als Schlafapnoe bezeichnet werden. „Dabei pausiert die Atmung vom Schlafenden unbemerkt und kurzzeitig. Schnarchlaute oder ein heftiger, seufzenden Atemzug sind charakteristisch. Tief- und Traumschlafphasen, die für die Erholung so wichtig sind, werden nicht ausreichend durchlebt“, erklärt Schlafmediziner Dr. Ali Ekber Firat, Chefarzt der Klinik für Pneumologie am Bergmannsheil Buer. Die Folge: Eine ausgeprägte Tagesmüdigkeit, Konzentrationsstörungen und ein deutlich erhöhtes Unfallrisiko im Straßenverkehr oder am Arbeitsplatz. Langfristig wird das Herz-Kreislaufsystem stark belastet, was zu Schlaganfall und Herzinfarkt führen kann. Denn durch die Atemaussetzer in der Nacht treten Sauerstoffabfälle auf. Die Durchblutung des Gehirns wird beeinträchtigt. Bei Diabetikern mit einer schlafbezogenen Atemstörung finden sich höhere Blutzuckerwerte.
Überdrucktherapie mit Schlafmaske
„Der Schlaf ist kein gleichförmiger Zustand, sondern ein sehr komplexer Prozess. Das Gehirn beeinflusst die verschiedenen Schlafstadien. Deshalb stehen die Hirnaktivität und die Körperfunktionen im Fokus der Beobachtung und Analyse“, so Dr. Firat. Im Schlaflabor des Bergmannsheil Buer wird die schwere Schlafapnoe analysiert. Der Patient wird in der Nacht kontinuierlich per Video überwacht, alle Informationen über Körperlage, Körper- und Augenbewegungen, Atmung, Herzfrequenz, Hirnströme und Sauerstoffsättigung ausgewertet. Die Messwerte ergeben ein genaues Schlafprofil, das die Basis aller Therapiemaßnahmen ist. Dr. Firat: „Die meisten Patienten profitieren von der nächtlichen Überdrucktherapie mit einer Maske. Moderne Varianten verfügen heute über ein Telemedizin-Modul. Die Therapiedaten der Nacht können – auf Wunsch des Patienten – tagesaktuell vom behandelnden Arzt ausgewertet werden. So können Probleme in der Therapie schnell erkannt und gelöst werden. Auch in der Schlafmedizin wird sich die Digitalisierung weiter durchsetzen.“
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