Lungenkreb – wie geht es jetzt weiter?

Diagnostik von Lungenkrebs im Lungenkrebszentrum

Bei Lungenkrebs ist eine frühzeitige Diagnose wichtig, denn je früher eine bösartige Erkrankung erkannt wird, desto besser sind in vielen Fällen die Heilungs- und Überlebenschancen. Die Behandlungsoptionen und die damit verbundene Prognose richten sich nach Größe und Art des Tumors, sowie dem Geschlecht, dem Allgemeinzustand und den Begleiterkrankungen des Patienten. Sollte sich ein Verdacht auf Lungenkrebs ergeben, werden die notwendigen Untersuchungen in die Wege geleitet.

Erstdiagnostik in der Pneumologie

Weiterführende Diagnostik in der Radiologie und Nuklearmedizin

Verhärtet sich der Verdacht auf Lungenkrebs sorgen die Radiologen und Nuklearmediziner unseres Lungenkrebszentrums mit modernsten Verfahren und Untersuchungsmethoden für eine schnelle und präzise Diagnose der Ausdehnung des Lungenkrebses.

Radiologie

Nuklearmedizin/PET-CT

Behandlung von Lungenkrebs

Ist die Diagnostik abgeschlossen und der Befund des Lungenkrebses gesichert erfolgt eine stadiengerechte Therapie, die nach den aktuellen Leitlinien in einer interdisziplinären Tumorkonferenz individuell für den jeweiligen Patienten als Empfehlung festgelegt wird.

Interdisziplinäre Tumorkonferenz
Es gibt zahlreiche bewährte Behandlungsverfahren für Krebserkrankungen. Da jede Tumorerkrankung anders ist, muss genau abgewogen werden, welches Vorgehen medizinisch und persönlich für einen Patienten am sinnvollsten erscheint und in welcher Reihenfolge vorgegangen werden soll. Ziel ist es, dem Patienten eine optimale und individuell angepasste Diagnostik und Therapie für seine Erkrankung anzubieten. Die Behandlung wird in einer interdisziplinären Tumorkonferenz festgelegt, welche das Herzstück bei der Versorgung unserer Patienten darstellt. Somit ist gewährleistet, dass neben der Diagnostik der Patient auch die bestmögliche Behandlung erfährt. Zu diesem Zweck beraten sich regelmäßig alle Hauptbehandlungspartner des Lungenkrebszentrums, die Pneumologen, Thoraxchirurgen, Hämato-/Onkologen, Radiologen, Strahlentherapeuten, Pathologen sowie Ärzte weiterer Fachrichtungen in wöchentlichen Tumorkonferenzen. Auch niedergelassene Ärzte sind herzlich dazu eingeladen, selbst Patienten in die Tumorkonferenz einzubringen und auch teilzunehmen. Gemeinsam besprechen sie die Vorgeschichte des Patienten, die vorliegenden Untersuchungsergebnisse und weitere Behandlungsschritte.
 
Grundsätzlich stehen die Säulen Operation, Strahlentherapie, Chemotherapie in der Behandlung des Lungenkarzinoms zur Verfügung.

Begleitung

IWenn der Lungenkrebs lokal begrenzt ist, besteht die Möglichkeit, das Tumorgewebe und die von Tumorzellen befallenen Lymphknoten durch eine Operation zu entfernen.
Auch bei Tumorstadien mit Tochtergeschwülsten in Lymphknoten des Brustkorbs (Lymphknotenmetastasen) kann eine operative Tumorentfernung in Kombination mit anderen Therapien wie medikamentöser Therapie, Chemotherapie und Strahlentherapie zum Einsatz kommen.
In der Klinik für Thoraxchirurgie des Lungenkrebszentrums Knappschaft Klinken kümmert sich das hochspezialisierte Ärzteteam unter der Leitung von Chefarzt Dr. Burkhard Thiel um alle Erkrankungen der Lunge, des Brustkorbs, des Mittelfells und des Zwerchfells. Jeder einzelne Fall wird in einer Tumorkonferenz besprochen und gemeinsam mit allen Behandelnden Disziplinen wird ein Therapiekonzept nach der geltenden Leitlinie festgelegt und durchgeführt.

Klinik für Thoraxchirurgie, Klinikum Westfalen GmbH am Standort Klinik am Park, Lünen-Brambauer

Operationsmethoden

Ein besonderer Schwerpunkt der Thoraxchirurgie des Lungenkrebszentrums ist die operative Therapie von Krebserkrankungen der Lunge durch minimal-invasive Verfahren, also mit Videokamera und Schlüssellochtechnik.
 
Dabei steht zum einen die sogenannte uniportale videoassistierte Thorakoskopie (VATS) zur Verfügung. Bei einer VATS sind nur kleine Schnitte von 2-3 cm notwendig. Ein Schnitt dient als Öffnung für das Thorakoskop, eine Kamera, mit der die gesamte Brusthöhle einsehbar ist. Ein bis zwei weitere kleine Einschnitte sind nötig, um chirurgische Instrumente einzuführen und Lungengewebe zu entfernen. Die videoassistierte Thorakoskopie ist ein schonendes Operationsverfahren, das die Genesungszeit deutlich verkürzt.
In der modernen chirurgischen Praxis hat die Robotik eine revolutionäre Rolle eingenommen, insbesondere im Bereich der Thoraxchirurgie. Das Da Vinci X System von Intuitive Surgical steht hierbei an vorderster Front und ermöglicht Chirurgen, Eingriffe mit einer noch nie dagewesenen Präzision und Kontrolle durchzuführen. Dieses hochentwickelte robotergestützte-chirurgische System eröffnet neue Perspektiven für die Behandlung von Erkrankungen in der Brusthöhle, insbesondere bei Lungenerkrankungen und anderen thorakalen Anomalien.
Die Anwendung des Da Vinci X Systems umfasst eine Vielzahl von chirurgischen Verfahren, die zuvor oft herausfordernd oder invasiv waren. Eingriffe wie die Lobektomie, bei der ein Lungenlappen entfernt wird, oder die Wedge-Resektion, bei der tumorös verändertes Gewebe abgetragen wird, profitieren enorm von der Robotik. Auch komplexe Diagnosen wie die Mediastinoskopie, die eine präzise Untersuchung der mediastinalen Lymphknoten ermöglicht, sowie die Ösophagektomie zur Entfernung der Speiseröhre finden zunehmend Anwendung in der roboterassistierten Chirurgie.
Ein herausragender Vorteil des Da Vinci X Systems ist die Minimierung invasiver Eingriffe. Die Möglichkeit, Operationen durch kleine Einschnitte durchzuführen, sorgt nicht nur für weniger postoperative Schmerzen, sondern auch für eine schnellere Erholung der Patienten. Durch eine geringere Narbenbildung und die damit verbundene ästhetische Verbesserung sind die Ergebnisse für viele Patienten zudem deutlich ansprechender.
Die präzise Visualisierung, die das Da Vinci System bietet, erlaubt Chirurgen, komplexe anatomische Strukturen im 3D-Bildschirm scharf und detailreich zu erkennen. Diese verbesserte Sicht erleichtert nicht nur die Durchführung der Operation, sondern minimiert auch das Risiko unerwünschter Komplikationen während des Eingriffs. Die Wertschätzung der Ergonomie für die Chirurgen selbst ist ein weiterer wichtiger Aspekt; das System ermöglicht eine bequeme und weniger belastende Körperhaltung, was die Effizienz und die Ausdauer während langwieriger Operationen erhöht.
Die Ergebnisse sprechen für sich: Studien haben gezeigt, dass Patienten, die mit dem Da Vinci X System operiert wurden, in der Regel von kürzeren Krankenhausaufenthalten und einer schnelleren Rückkehr zu ihren alltäglichen Aktivitäten profitieren. Weniger postoperative Komplikationen bedeuten nicht nur eine höhere Sicherheit für die Patienten, sondern auch eine bedeutende Entlastung für das Gesundheitssystem.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Da Vinci X System nicht nur ein technologischer Fortschritt ist, sondern auch eine signifikante Verbesserung in der Art und Weise, wie Thoraxchirurgen arbeiten und Patienten behandelt werden. Diese innovative Technologie hat das Potenzial, die chirurgische Behandlung von thorakalen Erkrankungen auf eine neue Ebene zu heben, indem sie sowohl die Patientensicherheit als auch die chirurgische Effizienz verbessert. In einer Zeit, in der der medizinische Fortschritt immer mehr an Bedeutung gewinnt, steht das Da Vinci X System als Beispiel für die Zukunft der Chirurgie – eine Zukunft, die von Präzision, Minimierung von Invasion und verbesserten Patientenergebnissen geprägt ist.
Minimal-invasive Operationstechniken kommen allerdings nicht in allen Situationen in Frage. Auch bei offenen Operationen (Thorakotomie), werden alle modernen Verfahren genutzt, die bei vollständiger anatomischer Tumorentfernung möglichst viel gesundes Lungengewebe erhalten. Ihr behandelnder Arzt bespricht mit Ihnen die Befunde und alle in Frage kommenden Therapiemöglichkeiten.

Nach der OP
Mit schonenden Verfahren und strukturierten Maßnahmen zur schnelleren Genesung sorgen wir gemeinsam dafür, dass Sie wieder an Ihr Leben vor der Erkrankung anschließen können. In der postoperativen Behandlung wird eine standardisierte Schmerztherapie in Zusammenarbeit mit der Anästhesie durchgeführt. Dabei ist es wichtig, dass die Patientinnen und Patienten schmerzarm/-frei sind, um so die wichtigen atmungstherapeutischen Übungen durchführen zu können.
Die Patientinnen und Patienten werden in einem speziellen perioperativen Management vor, während und nach der Operation von speziellen Pflegekräften (Perioperative Nurses) begleitet. Diese Pflegekräfte sind Ansprechpartner während des stationären Aufenthaltes und unterstützen die Patienten/Patientinnen während der Genesung.
In vielen Fällen ist die Behandlung mit der Operation nicht beendet. Es kann sein, dass Ihr Behandlungsplan einen weiteren chirurgischen Eingriff, eine medikamentöse Therapie und/oder eine Strahlentherapie vorsieht.



Bei einer Strahlentherapie wird gezielt Strahlung von außen auf den Tumor gelenkt um das Lungenkarzinom zu behandeln. Das umliegende gesunde Gewebe bleibt von der Bestrahlung weitgehend verschont. Die Strahlentherapie findet Anwendung in der heilenden Therapie, sowie in der Behandlung und Kontrolle von Symptomen bei weit fortgeschrittenen Lungenkarzinomen. In vielen Fällen wird die Strahlen- mit einer Chemotherapie kombiniert. Die Gesamtbehandlungszeit schwankt je nach Tumor zwischen wenigen Tagen und ca. acht Wochen. Durch die individuelle und exakte Planung unserer Spezialisten wird den Patienten eine optimale Bestrahlung mit angemessener Dosis und eine minimale Belastung der gesunden Organe ohne Nebenwirkungen ermöglicht.
 
Im Lungenkrebszentrum Knappschaft Kliniken stehen Ihnen alle verfügbaren Verfahren der Strahlentherapie zur Verfügung:


Die Chemotherapie ist die medikamentöse Therapie von Krebserkrankungen. Eine Chemotherapie kann unter heilenden (kurativen) Gesichtspunkten oder zur Verzögerung des Fortschreitens der Erkrankung (palliativ) eingesetzt werden. In bestimmten Krankheitsausdehnungen kann auch eine Chemotherapie nach (adjuvant) oder vor (neo-adjuvant) einer Operation durchgeführt werden.
Bei der Chemotherapie kommen zellwachstumshemmende Medikamente, so genannte Zytostatika, zum Einsatz. Sie dringen in die Blutbahn des Patienten ein und bekämpfen so den Lungentumor. Dabei wirken sie in erster Linie gegen schnell wachsende Zellen und damit vor allem gegen Krebszellen. Für die Behandlung von Lungenkrebs stehen mehrere Chemotherapeutika zur Verfügung, die entsprechend der individuellen Voraussetzungen ausgewählt werden.
 
Welche Medikamente jeweils angewendet werden, hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter dem Krankheitsstadium, dem Allgemeinzustand und Begleiterkrankungen. In der Regel werden mehrere Substanzen miteinander kombiniert. Für ein erfolgreiches und optimales Behandlungsergebnis ist auch eine Kombination von Bestrahlung und medikamentöser Therapie möglich.
 
In letzter Zeit sind Verfahren entwickelt worden, bei denen spezielle Medikamente und Antikörper eingesetzt werden, die die körpereigene Abwehr anregen, sodass das Immunsystem den Tumor erkennen und zerstören kann- die Immuntherapie.

Im Lungenkrebszentrum Knappschaft Kliniken stehen Ihnen alle verfügbaren Therapieprotokolle und Substanzen zur Verfügung:

Stationäre Onkologie
  • Klinik für Onkologie, Hämatologie und Palliativmedizin
  • Klinikum Westfalen GmbH am Standort Knappschaftskrankenhaus Dortmund
  • Klinik für Hämatologie, Onkologie, Palliativmedizin und fachgebundene Ernährungsmedizin
    Klinikum Vest GmbH am Standort Knappschaftskrankenhaus Recklinghausen
  • Klinik für Innere Medizin und Gastroenterologie Onkologie / Hämatologie
    Bergmannsheil und Kinderklinik Buer GmbH, Gelsenkirchen Buer

Ambulante Onkologie


Palliativmedizin

In manchen Fällen ist keine Therapie gegen den eigentlichen Lungenkrebs mehr möglich. Dies kann der Fall sein, wenn beispielsweise zu viele Begleiterkrankungen bestehen, oder der Allgemeinzustand keine Therapie zulässt.
Die palliativmedizinische Behandlung richtet sich gegen die Symptome der Erkrankung, um diese zu lindern und somit die Lebensqualität zu verbessern. Auch in dieser Krankheitssituation werden Sie im Lungenkrebszentrum Knappschaft Kliniken behandelt. Hierfür stehen alle stationären und ambulanten Möglichkeiten zur palliativmedizinischen Behandlung zur Verfügung:
  • Palliativmedizinische Behandlungseinheit
    Klinikum Westfalen GmbH, Standort Knappschaftskrankenhaus Dortmund
  • Medizinische Klinik III: Haematologie, Onkologie und Palliativmedizin
    Klinikum Vest GmbH, Standort Knappschaftskrankenhaus Recklinghausen


Hier finden Sie weiterführendes Leistungsangebot/Kooperationspartner des Lungenkrebszentrums Knappschaft Kliniken im Bereich der Begleitung:

Atemtherapie/ Physiotherapie
Ernährungsberatung
Hospiz
Onkologische Fachpflege
Psychoonkologie
Rauchentwöhnung
Seelsorge
Selbsthilfegruppen
Sozialdienst

Nachsorge

Sind die Behandlung und die Rehabilitation erfolgreich abgeschlossen beginnt der nächste Schritt: die regelmäßige Nachsorgeuntersuchung. Ziel der Nachsorge ist, ein erneutes Auftreten oder Fortschreiten der Erkrankung frühzeitig zu erkennen und gezielt zu behandeln. Auch die möglichen Nebenwirkungen der Therapie werden weiter kontrolliert und ggf. therapiert. Die Nachsorgetermine werden von Ihrem behandelnden Arzt koordiniert. Trotzdem sollten Sie sich im eigenen Interesse aktiv an der Nachsorge beteiligen. Je eher ein mögliches Wiederauftreten der Erkrankung erkannt wird, desto mehr Behandlungs- und Erfolgsmöglichkeiten stehen zur Auswahl.

In der nachfolgenden Tabelle sind alle notwendigen Untersuchungen und die jeweiligen Zeitpunkte aufgelistet. Bei Bedarf kann Ihr behandelnder Arzt zusätzliche Untersuchungen veranlassen. Über welchen Zeitraum Sie zur Nachsorge müssen, hängt von Ihrer jeweiligen Erkrankung ab. Sollten zwischen den Terminen Beschwerden auftreten, warten Sie bitte nicht bis zum nächsten Termin, sondern gehen bitte gleich zum Arzt.

 

KTQ-Zertifikat
Partner der PKV 2020
Bergmannsheil Buer, Schernerweg 4, 45894 Gelsenkirchen, Tel: 0209 5902 - 0, Fax: 0209 5902 - 591